pflanzspass
Anzucht- und Pflegeanleitungen
exotischer Pflanzen

Fachbegriffe

A

achselständig

Achselständig bedeutet „in der Blattachsel stehend“. Als Blattachsel bezeichnet man den Bereich zwischen Blattansatzstelle und Sprossachse.

Arillus

Ein Arillus oder Samenmantel ist eine Hülle, die einen Samen ganz, oder teilweise umhüllt. Ein farbiger Arillus, wie z. B. bei der Eibe, soll Tiere anlocken und der Verbreitung der Pflanzen dienen. Bei der Seerose ist es ein luftiger Sack, der die Samen schwimmen lässt.

B

Blütenhülle

Als Blütenhülle, oder Perianth, bezeichnet man die Gesamtheit der äußeren Blütenblätter bei bedecktsamigen Pflanzen. Sie dient in erster Linie als Schutz, aber auch zum Anlocken von Bestäubern während der Blütephase.

Blütenkrone

Die Krone, oder Corolla, bezeichnet die Gesamtheit der Kronblätter einer Blüte.

Brakteen

Brakteen werden als Tragblätter bezeichnet. Diese tragen in ihrer Blattachsel einen Seitenspross. Das Tragblatt ist entweder ein Niederblatt, ein Keimblatt, ein Laubblatt oder ein Hochblatt. Sie unterstützen die Auffälligkeit der sonst nicht wahrnehmbaren Blüte, wie z. B. beim Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima).

D

Dendrologie

Die Dendrologie ist die Lehre von den Bäumen. Sie beschäftigt sich mit verholzten Pflanzen, wie Bäumen, Sträuchern und Kletterpflanzen.

Dolde

Dolde bezeichnet einen Blütenstand. Hier ist die Hauptachse des Blütenstands verkürzt. Daher setzen die Nebenachsen (enthalten Blüten) an der Spitze der Sprossachse an. Die Blüten sind alle auf gleicher Höhe, da die Nebenachsen alle gleich lang sind. Der Übergang von Sprossachse zu den Nebenachsen wird oft von Hochblättern umgeben.

E

einhäusig (= Monözie)

Eine Pflanze hat männliche und weibliche Blüten.

Eisenholz

Eisenholz ist eine Bezeichnung für Baumarten, die hauptsächlich in den Tropen vorkommen. Dieses Holz ist besonders schwer und hart, aufgrund einer hohen Dichte (ca. 1 g/cm³).

Endokarp

Bezeichnung für die innere Epidermis des Perikarp.

Epiphyt

Epiphyten bezeichnet man auch als Aufsitzerpflanzen. Sie wachsen auf anderen Pflanzen. Der Vorteil ist ein höherer Lichteinfall. Als Nachteil wird die mangelnde Wasser- und Nährstoffversorgung gesehen. Epiphyten kommen fast nur in den Tropen und Subtropen vor.

Exokarp

Bezeichnung für die äußere Epidermis des Perikarp.

F

Fruchtblatt

Fruchtblätter bilden die weiblichen Samenanlagen. Diese weiblichen Vermehrungsorgane bestehen aus Fruchtknoten, Griffel und Narbe.

G

Generative Vermehrung

Die generative Vermehrung erfolgt durch Samen. Hier unterscheidet sich die Tochtergeneration von der Muttergeneration. Sie entwickeln vorher noch nie dagewesene Eigenschaften. Der Begriff „Aussaat“ steht in der Praxis stellvertretend für die generative Vermehrung. Im Gegensatz zur generativen Vermehrung steht die vegetative Vermehrung (Anzucht mit Stecklingen).

Glykoside

Glykoside bestehen aus zwei Bestandteilen. Der erste ist Zucker. Aufgrund des zweiten Bestandteils handelt es sich um cyanogene Glykoside, Senfölglykoside, Flavonide, Steroidglykoside und den Saponinen. Pflanzen verwenden Glykoside zur Abwehr von Schädlingen. Hierbei speichern die Pflanzen die Glykoside und die abbauenden Enzyme getrennt voneinander. Kommt es nun zu Beschädigungen der Pflanzenzellen entfernen die Enzyme die Zuckerreste und setzten die toxischen Bestandteile frei.

H

Habitus

Äußeres Erscheinungsbild einer Pflanze.

hapaxanth

Hapaxanthe Pflanzen blühen bzw. tragen nur einmal in ihrem Leben Früchte. Danach sterben sie ab, wie z. B. die Ananaspflanze.

Hochblätter

Hochblätter sind Blätter, die sich oberhalb der normalen Laubblätter befinden. Sie unterscheiden sich von ihnen in Form und Farbe. Oft variieren sie auch nur in ihrer Farbe, wie z. B. beim Weihnachtsstern.

Hybriden

Als Hybriden werden Mischlinge und Kreuzungen bezeichnet. Sie gehen von Eltern verschiedener Arten bzw. Unterarten hervor.

I

Infloreszenz (= Blütenstand)

Bezeichnet verzweigte oder zusammengesetzte Blütenstände.

K

Kapselfrucht

Kapselfrüchte entstehen aus einem Fruchtknoten, der sich aus zwei oder mehreren Fruchtblättern bildet. Sind die Kapseln reif und getrocknet spritzen sie beim Öffnen ihre Samen oft meterweit davon. Deshalb gehören Kapselfrüchte zu den Streufrüchten.

Kauliflorie (= Cauliflorie, griech. Stängel, Schaft, Stamm und lat. flos, floris = Blume, Blüte)

Wachsen Blüten direkt an einem verholzten Stamm bzw. Ast, so wird dies als Kauliflorie bezeichnet. An diese Blüten können nun auch schwerere Tiere gelangen, um sie zu bestäuben. Die sich dann bildenden Früchte hängen dann direkt am verholzten Ast. Z. B. der Kakaobaum (Theobroma cacao), der Papayabaum (Carica papaya) und der Johannisbrotbaum (Ceratonia siliqua) sind kauliflore Pflanzen.

Klon

Als Klone bezeichnet man Pflanzen, deren nachkommende Generation dieselben Gene aufweist. Dies passiert bei der vegetativen Vermehrung.

Kraut

Krautige Pflanzen können einjährig, zweijährig und mehrjährig sein. Sie verholzen nicht. Mehrjährige, krautige Pflanzen der gemäßigten Zone werden als Stauden bezeichnet.

L

Liane

Lianen sind Kletterpflanzen mit verholztem Stamm, die im Boden verwurzelt sind und an verschiedenen Kletterhilfen hochwachsen. Die Technik des Festhaltens variiert hier. Entweder halten sich Lianen durch Umschlingen der Gebilde, oder aber auch durch Haftwurzeln fest. Trotzdem sind Lianen keine Schmarotzer und schädigen somit die Trägerpflanzen nicht. Man findet Lianen vor allem im Regenwald. Bei uns zählt man z. B. Efeu und Weinreben zu diesen Pflanzen.

M

Mesokarp

Die Mesokarp liegt zwischen Endokarp und Exokarp. Sie ist somit die mittlere Schicht oder Fruchtwand bei Samenpflanzen.

N

Narbe (= Stigma)

Die Narbe ist der obere Teil des Blütenstempels. Auf ihr wächst das Pollenkorn zum Pollenschlauch aus. Sie erleichtert das Festhalten der Pollen, da die Narbe meist klebrig ist.

Nektarien

Bei Nektarien handelt es sich um Strukturen, die zuckerhaltigen Saft absondern, um Tiere anzulocken. Man unterscheidet florale Nektarien (wenn sie innerhalb der Blüte liegen) und extraflorale Nektarien (wenn sie außerhalb, am Spross oder an Blättern, sitzen).

Neotropis

Neotropis ordnet man der Biogeographie zu. Er beschreibt Südamerika, Mittelamerika, den Süden Mexikos, die Westindischen Inseln und die südliche Spitze Floridas. Vor einigen Millionen Jahren war die Neotropis von Nordamerika getrennt und es entwickelten sich bestimmte Tier- und Pflanzenarten

Nuss

Nüsse gehören zu den Schließfrüchten. Bei ihnen verholzen alle drei Schichten der Fruchtwand. Nussfrüchte sind z. B. Buchecker, Eichel, Haselnuss und Litschi (ungenießbare Nuss).

O

Oxalsäure

Die Oxalsäure oder Ethandisäure genannt ist eine Dicarbonsäure. Sie wurde 1769 durch Johann Christian Wiegleb im Sauerklee in Form von Kaliumsalz erstmals entdeckt.
Sternfrüchte, Sauerampfer, Rhabarber und andere Knöterichgewächse enthalten sehr viel Oxalsäure.
Sie ist gesundheitsschädlich. Man verwendet sie überwiegend als Bleichmittel für z. B. Holz, zum Entfernen von Rostflecken, oder zum Polieren verschiedenster Materialien, wie beispielsweise Marmor.
Strukturformel der Oxalsäure

P

Palaeotropis (Paläotropis)

Sie stellt eine biogeographische Großregion mit Floren- und Faunareich dar und umfasst Afrika, Indien und Südostasien.

Petalen (Kronblätter)

Die inneren Blütenblätter einer Blüte bezeichnet man als Kronblätter. Diese locken die Insekten, wie beispielsweise Bienen zur Bestäubung an. Alle Kronblätter zusammen bezeichnet man als Krone (Corolla).

Perikarp

Ein Perikarp bezeichnet die Schale der Frucht, genauer gesagt ist es das Fruchtgehäuse oder die Fruchtwand bei Samenpflanzen.

Petiolus

Petiolus ist eine andere Bezeichnung für Blattstiel.

Pikieren

Im Gartenbau versteht man hierunter das Verpflanzen von Jungpflanzen, die zu eng beieinander stehen, auf einen größeren Abstand. Die Wurzeln werden meist verletzt, wodurch nun ein verstärktes Wurzelwachstum einsetzt.
Zum Pikieren verwendet man einen Pikierstab oder ein Setzholz. Mit ihm hebt man die Sämlinge unter den Wurzeln an und setzt sie an eine vorbereitete Stelle. Die Erde um die Sämlinge drückt man mit den Fingern leicht an und anschließend wird vorsichtig gegossen.

Pionierpflanzen

Bezeichnung für Pflanzen, die Gebiete besiedeln, in denen zuvor noch keine Vegetation stattfand, wie z. B. auf Schutthalden, oder auf Gletschern. Pionierpflanzen fördern die Bodenbildung, werden bald jedoch wieder von anderen Pflanzen verdrängt. Diese könnten dort nicht wachsen, wenn hier zuvor keine Pionierpflanzen angesiedelt gewesen wären. Um als Pionierpflanzen zu überleben müssen diese bestimmte Eigenschaften besitzen. Daher sind ihre Samen sehr lange keimungsfähig und sie haben flugfähige Pollen. Durch ihre gute Regenerationsfähigkeit können sie extremen klimatischen oder auch mechanischen Schädigungen trotzen.

Pollakanth

Pollakanthe, oder auch ausdauernde Pflanzen blühen bzw. tragen mehrmals in ihrem Leben Früchte.

Pollinien

Pollinium ist eine klebrige Pollenmasse, die man z. B. bei Orchideen erkennen kann.

Pseudobulbe (= Scheinbulbe)

Bezeichnung für einen verdickten Teil der Sprossachse sympodial wachsender Orchideen. Die Pseudobulbe dient als Wasser- und Nährstoffspeicher.

Pseudostamm

Ein Pseudostamm wird auch als Scheinstamm oder Blattstamm bezeichnet. Er tritt bei Stauden, wie z. B. der Bananenstaude auf. Ineinander gerollte Blattscheiden bilden hier den Pseudostamm.

R

Rhachis

Rhachis bezeichnet in der Botanik die mittlere Hauptachse von Fiederblättern oder Blütenständen. Z. B. bei Weizen oder anderem Getreide wird der Begriff Rhachis verwendet.

Rhizom

Ein Rhizom ist ein unterirdisches bzw. dicht über dem Boden wachsendes Sprossachsensystem. Allgemein wird es auch als „Wurzelstock“ bezeichnet. Es wird bei der vegetativen Vermehrung verwendet und dient als Nährstoffspeicher. Beispiele sind z. B. Nieswurz, Ingwer und Zypergras.

S

Sepalen

Die Kelchblätter bezeichnet man als Sepalen. Sie sind die Blätter der äußeren Blütenhülle. Kelchblätter haben die Hauptfunktion die Blüte im Knospenzustand zu schützen.

Staubblatt

Ein Staubblatt erzeugt die Pollen in einer Blüte. Es ist aufgebaut aus dem Staubfaden (Filament) und dem Staubbeutel (Anthere). Alle Staubblätter einer Blüte bezeichnet man als Androeceum.

Vernässung (Staunässe)

Bei starkem Regen, Überflutung oder auch bei zu starkem Gieß kommt es in den Wurzelzonen der Pflanzen zu Luftmangel, denn das Wasser kann nicht abfließen und wird auch nicht von den Wurzeln aufgenommen. Es können Reduktionserscheinungen auftreten. Die sogenannte Wurzelfäule tritt ein. Pilze befallen die Wurzeln und die Pflanzen sterben ab. Die Pilze haften an den Wurzeln mehrere Jahre lang, daher ist es fast unmöglich die befallenen Pflanzen zu retten.

Steinfrucht

Steinfrüchte bezeichnet man als Schließfrüchte. Ihr eigentlicher Samen ist von einem verholzten Kern umgeben. Beispiele für Steinfrüchte sind: Kokosnuss, Mango, Sauerkirsche, Süßkirsche, Olive.

Sukkulenten

Sukkulenten sind Pflanzen, die an extreme Trockenheit angepasst sind. Ihr gesamtes Gewebe ist sehr flüssigkeitsreich und dient als Wasserspeicher. Alle Agavengewächse sind Sukkulenten.

Symbiose

Unter Symbiose wird unteranderem eine Lebensgemeinschaft verschiedener Pflanzen verstanden, die jeweils vom anderen profitieren. Flechten gehen beispielsweise eine Lebensgemeinschaft zwischen einem Pilz und Grünalgen ein. Noch ein weiteres Beispiel für Symbiose sind Ameisen und Blattläuse. Ameisen beschützen Blattläuse, welche schließlich im Gegenzug den von den Blattläusen produzierten Honigtau fressen dürfen.

T

Träufelspitze

Pflanzen, die in feuchten Gebieten, vor allem in den Tropen wachen bilden oft eine Träufelspitze aus. D.h. ihre Blattspitze läuft länglich aus, wodurch das Niederschlagswasser schnell abgeleitet wird. Es soll verhindert werden, dass sich Algen, Moose oder Flechten auf den Blättern bilden können. Eine tropische Pflanze ist z. B. die Pappelfeige, bei uns in den gemäßigten Breiten besitzt z. B. das Efeu Träufelspitzen.

V

Varietät

Unter Varietät versteht man in der Botanik eine Rangstufe zwischen Unterart und Form. Dieser Begriff wird für Populationen verwendet, die sich nur sehr gering vom Typus unterscheiden. Eine Varietät ist meist keine natürliche Verwandtschaftsgruppe. Sie bezieht sich auf eine Gruppe mit zwar auffallenden, aber wenig relevanten Merkmalen.

Vegetative Vermehrung

Die vegetative Vermehrung bezeichnet die ungeschlechtliche Vermehrung von Pflanzen. Genetisch unterscheidet sich die Tochtergeneration nicht von der Muttergeneration, sie wurde geklont. Diese Vermehrung von Pflanzen gibt es in der Natur, wird aber auch in der Pflanzenzucht genutzt. Z. B. Bananenstauden können so sehr leicht vermehrt werden. Der vegetativen Vermehrung gegenüber steht die generative Vermehrung (Anzucht mit Samen).

Vitamin A

Vitamin A ist besonders wichtig für unsere Augen. Beim Verzehren von Karotten steigt unser Vitamin A- Gehalt im Körper schnell an.

Vitamin B

Vitamin B ist wichtig für unser Nervensystem. Für Konzentration, Gedächtnis und starke Nerven benötigt man Vitamin B.

Vitamin C

Vitamin C ist besonders wichtig um nicht ständig krank zu werden. Wer kennt das denn nicht immer wieder erkältet zu sein? Vitamin C stärkt unsere Abwehrkräfte und es ist gut für Haut, Sehnen, Knorpel und Blugefäße.

Vitamin D

Vitamin D kann unser Körper selbst herstellen. Treffen Sonnenstrahlen auf unsere Haut werden die Vitamine automatisch produziert. In Pilzen oder auch der Avocado ist Vitamin D enthalten.

Vitamin E

Pflanzliche Öle, Mandeln und Haselnüsse enthalten viel Vitamin E. Mangelerscheinungen treten bei uns in Europa eher nicht auf. Vitamin E stärkt die Abwehrkräfte und schützt vor Gefäßablagerungen.

Vitamin K

Vitamin K reguliert die Blutgerinnung, den Knochenstoffwechsel sowie das Zellwachstum und soll vor Gefäßverkalkung schützen. Vor allem Zwiebeln und grünes Gemüse enthalten viel Vitamin K.

X

xeromorph

Xeromorphe Pflanzen sind durch ihre äußere Gestalt gegen das Austrocknen geschützt. Sie haben z. B. kleine Blätter, sodass aufgrund der geringen Oberfläche nicht viel Wasser verdunsten kann.

Z

Zitrusgürtel

Der größte Teil der Zitrusfrüchte wird im sogenannten Zitrusgürtel angebaut.

Zitrusbäume sind immergrün und ihre Früchte benötigen eine lange Reifezeit. Daher wird ein warmes Klima, unter anderem ein langer Sommer, bevorzugt.

Der Zitrusgürtel verläuft etwa zwischen dem 40. Grad nördlicher und dem 35. Grad südlicher Breite. Die in diesem Bereich gelegenen Anbauländer umfassen 6 Kontinente mit mehr als 100 Ländern.

Zitrusgürtel
Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0

zweihäusig (= Diözie)

Eine Pflanze besitzt entweder nur weibliche, oder nur männliche Blüten (z. B. Papaya). Zweihäusige Pflanzen sind daher auf Fremdbestäubung angewiesen.

Nach obenarrow