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Anzucht- und Pflegeanleitungen
exotischer Pflanzen

Orange

Orange

Orangenpflanze mit Orangen

Anbaugebiete:

Orangen (citrus x sinensis) kommen in den Tropen, Subtropen und am Mittelmeer vor. Orangenbäume wachsen in Asien, Afrika, Süd- und Nordamerika und im Süden Europas. Der Hauptproduzent ist Brasilien. Die Orange stammt aus China oder Südostasien und ist eine Kreuzung aus Mandarine und Papelmuse.

Wuchs:

Orangen sind immergrüne Pflanzen, deren Laub sich alle drei bis vier Jahre erneuert. Als Baum kultiviert, erreichen sie Wuchshöhen bis zu 10 Meter. Die Baumkrone ist rund und weist eine regelmäßige Verzweigung auf. Die Zweige besitzen lange Dornen. Die Laubblätter sind wechselständig und sitzen spiralförmig um die Zweige. Die Blätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die ovalförmig und zugespitzte Blattspreite ist ledrig, dick und glänzend dunkelgrün. Orangen werden heute auch als Sträucher geschnitten und eignen sich damit besser für den Plantagenanbau. Normalerweise benötigen Orangenbäume keinen Formschnitt. Trotzdem führt das Kappen der äußeren Blattspitzen zu einem dichteren Wuchs. Generell können Orangenpflanzen das ganze Jahr über geschnitten werden. Im Vergleich zu Zitronenpflanzen wachsen Orangenbäume etwas schneller. Auch bei uns in Deutschland ist eine Fruchtbildung möglich.


Orangenbaum

Standort:

Die Orange bevorzugt, wie alle Zitruspflanzen, einen warmen, voll-sonnigen Standort. Eine Terrasse Richtung Süden oder Südwesten ist ideal geeignet. Gleichzeitig sollten Orangenpflanzen möglichst wind- und regengeschützt stehen. Steht der Orangenbaum im Haus, muss auf einen hellen Standort sowie ausreichende Luftfeuchte geachtet werden. Besprühen oder Abduschen mit Wasser ist zu empfehlen. Im Winter muss die Pflanze nach drinnen gestellt werden. Sie sind nicht winterhart und vertragen keinen Frost. Ab Temperaturen von unter 12 Grad stellen die Wurzeln die Wasseraufnahme ein. Demnach darf der Überwinterungsplatz nur bei kühleren Temperaturen dunkel sein. Wenn es wärmer als 12 Grad ist, muss es auch ausreichend hell sein.

Anzucht:

1. Vermehrung mit Samen (Generative Vermehrung):

Für die generative Vermehrung finden Samen einer reifen Frucht Anwendung. Kerne aus der Frucht entfernen, unter Wasser vorsichtig abspülen und einen Tag lang antrocknen. Sie sind für etwa eins bis zwei Wochen keimfähig. Trotzdem empfiehlt es sich die Kerne gleich nach dem Antrocknen einzupflanzen. Bedeckt mit Pflanzsubstrat, an einem warmen Ort bei mindestens 20 Grad, keimen die Orangenkerne nach ca. einem Monat.


junge Orangenpflanze

2. Vermehrung mit Stecklingen (Vegetative Vermehrung):

Im Frühling oder Herbst können Orangenpflanzen durch Stecklinge vermehrt werden. Von der Mutterpflanze werden Kopfstecklinge entnommen. Sie sollten ca. ein halbes Jahr alt, unten bereits verholzt und bis zu drei bis fünf Knospen besitzen. Es ist von Vorteil die Schnittstelle in Bewurzelungspulver zu tauchen. Dann stecken Sie den Zweig in das Pflanzsubstrat, sodass zwei Knospen mit Erde bedeckt sind. Die Stecklinge benötigen eine gleichmäßig hohe Luftfeuchte und möglichst hohe Temperaturen von mindestens 25 Grad. Es hilft die Stecklinge zum Beispiel mit einer transparenten Plastiktüte abzudecken und auf einen Heizkörper zu stellen. Der Vorteil bei Stecklingen: Die Chance auf eine zeitnahe Blüten- und Fruchtbildung ist größer. Aus Kernen gezogene Orangenbäume brauchen meist mehr als 10 Jahre, bis es zur ersten Blütenbildung kommt.

Substrat:

Eine Mischung aus Humus, Sand und Torf wird als Pflanzsubstrat empfohlen. Vor allem durchlässig sollte das Erdreich sein. Staunasses Substrat führt schnell zu Wurzelfäule. Zu empfehlen ist eine dünne Schicht Kiesel im Topfboden, sodass zu viel Gießwasser kontrolliert abläuft. Im Fachhandel wird auch spezielle Zitrusplanzenerde angeboten.

Gießen:

Die Orange stammt ursprünglich aus einem feucht-warmen Klima. Daher benötigt sie auch ausreichend Wasser. Gleichzeitig ist sie sehr anfällig für Staunässe. Es ist zu empfehlen, immer dann zu gießen, wenn die Erdschicht abgetrocknet ist. Dann aber so, dass der gesamte Wurzelballen mit Wasser versorgt ist. Der Orangenbaum benötigt viel Kalzium. Daher wünscht er sich mit hartem, kalkhaltigem Leitungswasser gegossen zu werden.

Düngen:

Zitrusdünger ist eine optimale Zusammenstellung für die Versorgung des Orangenbaums mit den richtigen Nährstoffen. Auch Grünpflanzendünger ist geeignet. Im Grunde benötigt die Orange viel Stickstoff und nur wenig Phosphor. In der Wachstumsphase von Frühling bis Herbst kann wöchentlich gedüngt werden.

Schädlingsbekämpfung:

Oft kommt es bei Zitruspflanzen zu einer Gelbfärbung der Blätter, die sogenannte Chlorose. Das bedeutet einen Calcium- oder Eisenmangel und ist mit entsprechendem Dünger in den Griff zu bekommen. Meist ist die Ursache aber auch auf Wurzelfäule infolge von Staunässe zurückzuführen. Meist im Winter, wenn die Pflanzen geschwächt und auch die Luft trockener ist, werden diese von Schädlingen heimgesucht. Fühlen sich die Blätter leicht klebrig an, deutet dies auf den Befall mit Schildläusen hin, die sich meist an der Blattunterseite befinden. Auch Wollläuse und Spinnmilben befallen Orangenbäume gerne. Eine weit verbreitete Krankheit bei Orangenbäumen ist die Grundfäule. Der Stamm bekommt dunkle Flecken und schwitzt Gummi aus. Die Rinde platzt auf und die Blätter fallen ab. Die Grundfäule ist ansteckend. Der Baum sollte umgehend entsorgt werden.

Fruchtbildung:

Orangenbäume berfruchten sich selbst. Sie benötigen keine Partnerpflanze. Orangen sind handgroß. Sie entwickeln sich im Spätsommer bis Herbst, sind zu Beginn grün und verfärben sich im Reifeprozess unter Kälteinfluss orange. In sehr warmen Ländern sind also auch einige grüne Früchte bereits reif. Die Früchte duften typisch nach Orange, aufgrund der ätherischen Öle in der Schale.

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